20 Jahre Babyfenster – 27 gerettete Kinder
„Das Babyfenster rettet Leben“ betont Annegret Flügel, Vorstandsvositzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Seit 20 Jahren arbeiten das Elisabeth-Krankenhaus Essen und der SkF eng zusammen, um Essener Müttern die Möglichkeit zu geben Babys, die sonst vielleicht draußen abgelegt worden wären, vollkommen anonym, in die Hände von Experten zu geben.
Der WDR, die WAZ, das Neue Ruhrwort und Radio Essen berichten über das Jubiläum. Dr. Dariusz Michna, Chefarzt der Klinik für Neu- und Frühgeborene, erzählt „Bevor es das Babyfenster gab, hatten wir Kinder bei uns, die an einer Bushaltestelle, im Park oder an einer Kirche zurückgelassen wurden“. Durch das Babyfenster können die Kinder nun direkt in der angeschlossenen Klinik für Früh- und Neugeborene versorgt und wenn nötig behandelt werden. „Natürlich sorgt diese Anonymität für Kritik, doch Frauen die ihre Kinder ins Babyfenster legen stehen meist unter hohem emotionalen Druck“, sagt Sandra Dünder, Koordinatorin des Babyfensters, „und es bietet Müttern in ausweglosen Situationen eine Alternative“.
25 der 27 Kinder, die über das Babyfenster bei Adoptiveltern gelandet sind, wissen nichts über ihre Herkunft, doch die meisten gehen mit ihrer Ankunft im Elisabeth-Krankenhaus, zusammengefasst in einem Bericht der für jedes Kind erstellt wird, „sehr entspannt“ um.
Auch die Kinder untereinander kennen sich, denn regelmäßig gibt es gemeinsame Elternabende bei denen sich die Kinder und ihre Adoptiveltern zusammen mit den Mitarbeiter:innen der Caritas austauschen und von ihren Erfahrungen berichten können.
Auch in Zukunft soll das Babyfenster eine Anlaufstelle für Mütter, die nicht weiter wissen, bilden und das Leben von weiteren Kindern retten.
Bild: (von links) Peter Berlin (Geschäftsführer EKE), Dr. Björn Enno Hermans (Geschäftsführer SkF), Dr. Dariusz Michna (Chefarzt der Klinik für Neu- und Frühgeborene), Annegret Flügel (Vorstand SkF) und Sandra Dündar (Koordinatorin Babyfenster, Caritas SkF) vor dem Babyfenster am Elisabeth-Krankenhaus Essen.